Systematische Einführung:

GebärdenSchrift lesen lernen

Inzwischen habe ich die Grundprinzipien der GebärdenSchrift schon häufig erklärt. Immer wieder darf ich mich über die tatkräftige Unterstützung von engagierten Praktikantinnen und Praktikanten freuen, die das Lesen der GebärdenSchrift in erstaunlich kurzer Zeit erlernen. Mit diesem Wissen können sie aktiv am Unterrichtsgeschehen teilnehmen und unter meiner Anleitung mit den einzelnen gehörlosen Schülern arbeiten.

Ich möchte mich an dieser Stelle bei meinen tüchtigen und begeisterungsfähigen "Mitarbeiterinnen " bedanken.

Um die GebärdenSchrift lesen zu können, muss man nur wenige grundsätzliche Prinzipien und Ideen verstanden haben. Valerie Sutton - die Erfinderin der GebärdenSchrift - (Sutton SignWriting) entwickelte eine Schrift, die auf wenigen Grundprinzipien und einem überschaubaren Zeichensatz beruht.

Wer sich für diese Schrift interessiert, wird erstaunt sein, wie schnell er einfache GebärdenSchrift-Texte sinnentnehmend erfassen kann.

Mit zunehmender Gebärdensprachkompetenz und etwas Übung kann man dann auch vollkommen unbekannte Texte mühelos nachvollziehen. Das macht außerordentlich viel Vergnügen.

Es ist eine ganz andere Leseerfahrung. -

 

Offensichtlich ist das nicht die ganze Wahrheit !

Diese Feststellung - dass bestimmte theoretische Grundlagen zunächst erarbeitet werden müssen - gilt nämlich nur für ältere Schüler und vor allen Dingen für hörende Erwachsene. Jüngere Schüler - oder als schwach begabt eingestufte Schüler - erfassen die GebärdenSchriftzeichen offensichtlich als ganzheitliche "Gestalten" - ohne viele Erklärungen. ;-)

 

Für diese Leser gibt es keine Prinzipien, keine Handstellungen oder Ausführungsstellen, die sie bewußt beachten. Ich erkläre diesen Lesern, wie ein Zeichen gelesen wird - wie es gebärdet wird - was es bedeutet - -- . Von nun an schauen sich diese Leser das GebärdenSchriftzeichen an und erinnern sich sofort an die Bedeutung dieses Symbols. Hier sind erstaunlich wenige Wiederholungen nötig, damit diese Zeichen sicher identifiziert werden können.

Vielleicht können interessierte Psychologen, Linguisten, Pädagogen, Studenten, Praktikanten hier später forschen ....

Mein Sohn Gordian ist erst 2 1/2 Jahre alt. Er liest die GebärdenSchrift mit einer Leichtigkeit, dass man es kaum glauben kann.

 

Offensichtlich können die einzelnen GebärdenSchrift-Zeichen in den meisten Fällen als eine prägnante Gestalt erfasst werden. Dass es bei den nicht analytisch vorgehenden Lesern zu so wenigen Verwechslungen und Fehlleistungen kommt, bleibt zunächst eine spannende Fragestellung. Wahrscheinlich konzentrieren sich diese intuitiven Leser bei den jeweiligen Zeichen auf ganz bestimmte Merkmale, die mir (noch) nicht bewußt sind . Ich interessiere mich sehr dafür, darüber mehr zu erfahren. Diese "Ganz-Zeichen -Lesetechnik" wird bei Fehlinterpretationen offensichtlich - dazu später mehr.

 

Sollten Sie sich für die GebärdenSchrift weiterhin interessieren, wäre ich auch an Ihren Erfahrungen als Anfänger interessiert. Schreiben Sie mir bitte, wie Sie den Einstieg in das Lesen erlebt haben ! Sicher wird es hilfreich sein, typische Fragestellungen von Leseanfängern zu ordnen und als FAQ-Sammlung zur Verfügung zu stellen.

 

Auf geht´s ;-) Wir lernen lesen !

 

 

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